Samstag, 23. Februar 2008

3.Treffen am 23.02.2008

„Vertrauen“ so lautet das Thema der Gruppenstunde am Samstag, den 23. Februar 2008.

Ziel der Stunde ist, dass wir miteinander über die verschiedenen Eigenschaften Gottes sprechen und über unsere Erfahrungen mit ihm berichten.

Die Stunde beginnt mit einer meditativen Besinnung, der ein Gebet folgt.

„Gott,
irgendwo in mir spüre ich deine Gegenwart,
als Unruhe, die mich weiter treibt, zumeist.

Als Frage, die mich nicht schlafen lässt.
Als kleines Glück manchmal.
Als Freude und Friede am Abend beim Kerzenschein.
Vielleicht hast du zu tun mit der Freundschaft zweier Menschen.

Mit dem kleinen Mut für den neuen Schritt in den Tag.
Mit dem Lächeln eines Menschen, der mich meint.

Gott, ich bitte nur dies:
Bleibe in mir als Unruhe, die schöpferisch macht.
Und als Kraft, die meine Schwachheit trägt.
Und als Ziel vor meinem Weg.

Amen.“

Bevor wir über „Vertrauen“ sprechen, erfahren wir durch zwei Spiele wie sich Vertrauen „anfühlt“.

Beim ersten Spiel bilden wir einen engen Kreis. Nacheinander stellt sich jeder in die Mitte, schließt seine Augen und lässt sich vertrauensvoll rückwärts in die Arme eines Firmanden fallen.


Beim zweiten Spiel lässt sich jeweils ein Firmand in eine ausgebreitete Decke fallen, die an beiden Seiten von gleich vielen Personen stramm festgehalten wird.


Das Ergebnis der Vertrauensteste ist positiv. Jeder fühlt sich wohl und vertraut darauf, dass man ihn auffängt.
Eher das Gegenteil befürchten einige, nämlich dass sie den „Fallenden“ enttäuschen, weil sie ihn nicht halten können.
Die Spiele machen Spaß und bestätigen uns –„Wir können uns aufeinander verlassen“.

Anschließend lesen wir eine Geschichte zum Thema. Sie handelt von einem Seiltänzer, der einen mutigen Zuschauer in einer Schiebkarre über das Seil schieben will. Keiner vertraut sich ihm und seiner Geschicklichkeit an. Nur ein kleiner Junge meldet sich und lässt sich angstfrei vom dem Mann über das Seil schieben. Auf die Frage, ob er keine Angst gehabt hätte, antwortet er ruhig,

„Nein, es ist ja mein Vater, der mich über das Seil schob.“


Diese Erzählung macht uns alle nachdenklich.

- Vertrauen, woher kommt es?
- Wem vertrauen wir?
- Warum vertrauen wir?

Schnell stellt sich heraus, dass wir uns mit diesen Fragen noch nie beschäftigt haben.

Auf einem Plakat halten wir unsere Überlegungen dazu fest.

- Das Vertrauen muss angeboren sein.
- Jeder besitzt ein Urvertrauen.
- Das Vertrauen ist anfänglich grenzenlos.
- Es wird durch liebevolle Eltern gehegt und gepflegt.
Die Geschichte bestätigt das. Der Junge vertraut seinem Vater blindlings. Und wem vertrauen wir?
Natürlich unseren Eltern, Freunden, guten Bekannten und Verwandten, einigen Lehrern und Seelsorgern und auch dem lieben Gott.

Warum vertrauen wir eigentlich irgend jemanden?
- Ohne diese Vertrauen können wir nicht überleben.

- Das hilflose Neugeborene ist auf die Hilfe der Eltern
angewiesen. Es vertraut ihnen sein Leben an.

- Kinder können Gefahren nicht erkennen oder abschätzen.
Sie vertrauen dem Rat und der Hilfe der Erwachsenen.
Sie vertrauen ihnen ihr Wohlergehen an.

- Erwachsene kennen und können nicht alles. Sie beauftragen
Menschen ihres Vertrauens mit der Erledigung von Aufgaben
und Arbeiten. Sie vertrauen ihnen sich und ihr Geld an.

- Vertrauen erzeugt Vertrauen.
- Vertrauen schafft Wärme und Geborgenheit.
- Vertrauen bewirkt Sicherheit.
- Vertrauen macht glücklich!

Was aber ist, wenn das Vertrauen enttäuscht wird?
Wenn ich schlechte Erfahrungen gemacht habe?
Kann ich dann noch vertrauen?

Auch diese Fragen sind für uns nur schwer zu beantworten. Wir überlegen lange. Keiner kann sich an einen Vertrauensmissbrauch erinnern. Wahrscheinlich liegt das an dem guten Elternhaus und Umfeld.
Nach einer großen Enttäuschung wären wir anderen gegenüber nicht mehr so vertrauensselig. Aus Vertrauen kann dann sehr schnell Misstrauen werden.

Frage: - „Was passiert, wenn du niemanden mehr trauen kannst, auch
deinen Eltern nicht?“ „Dann hätte ich nur noch Angst.“

- „Auch vor Gott?“
- „Kann der Glaube an Gott uns dann weiterhelfen?“
- „Kann man Gott immer und in jeder Lebenslage vertrauen?“

Wir wissen nicht viel darauf zu sagen. Uns fehlt die Erfahrung, denn wir sind noch sehr jung und sicherlich auch „gut behütet“.

Somit starten wir mit einem neuen Spiel. Hierbei tasten wir uns im wahrsten Sinne des Wortes an die verschiedenen Eigenschaften Gottes heran.

In der Mitte des Tisches liegen, unter einem Tuch verborgen, Symbole, die auf Gott verweisen. Jeder tastet nach einem Teil und überlegt, was das mit Gott zu tun haben könnte.
- eine Blume
- ein Stein
- ein Kreuz
- ein Rosenkranz
- ein Herz
- eine Brotscheibe
- einen Taschenspiegel
- eine Kerze




Unsere Deutung der Symbole, in Bezug auf das Thema:

Blume: Gott ist der Schöpfer der Welt. Er hat die wunderbare
Natur gemacht. In diesem schönen Umfeld sollen wir uns
wohl fühlen.

Stein: Gott ist wie ein Fels in der Brandung. Wir können uns
immer auf ihn verlassen.

Steine, die uns auf dem Herzen liegen, werden uns durch
die Beichte genommen.

Kreuz: Gott ist sogar für uns gestorben, um uns zu erlösen.
Bevor wir zu Gott beten, machen wir ein Kreuzzeichen.

Rosenkranz: Wenn man ein Anliegen hat, beten man den Rosenkranz.
Rosenkranz beten ist wie meditieren - man wird ruhig.

Herz: Gott ist die Liebe, die niemals uns alleine lässt. Gott ist
die Treue und Gott er hält uns fest. (Refrain eines Liedes)
Gott denkt immer an mich.
Ich denke an Gott und ich bete zu Gott.
Jemand, der einen liebt, tut einem nichts Böses.
Gott ist immer für uns da.

Brotscheibe: In der Hostie ist Gott allgegenwärtig.
Gott stärkt nicht nur unseren Leib sondern auch unsere
Seele.
Wir sind Kinder Gottes und er sorgt sich um uns.

Taschen- Wenn wir in den Spiegel schauen, sehen wir eigentlich
spiegel:
Gott. Denn er hat uns nach seinem Ebenbild geschaffen.
Wenn wir so sind wie er, dann kann er uns auch immer
verstehen.

Kerze: Taufkerze, Kommunionkerze
Jesus ist das Licht. Er soll uns auf unserem Lebensweg zu
Gott begleiten.
wird bei besonderen Anlässen angezündet wie
zum Feiern, Danken, Beten und Bitten.
Zum Abschluss beten wir:

“Gott – wie soll ich dich nennen
Vater!
nein, nicht immer Vater
Mutter!
das klingt genauso bieder
Herr!
das hätte noch gefehlt
Mein Hirte!
ja bin ich denn ein Schaf?
Erhabener!
zu abgehoben
Höchster!
zu weit weg
Heiliger!
zu fromm
Freund!
zu vertraut
Gott!
zu abstrakt.

Wie soll ich dich nennen
ohne dass ich mir gleich ein Bild dazu mache
ein ganz und gar irdisches Bild
meist ein abgegriffenes Bild
oder ein besudeltes?
Wie komme ich aus dieser zwanghaften Vorstellung
heraus, die mich überall verfolgt,
dass du ein alter Mann mit weißem Bart bist?
Indem ich dich zur Abwechselung
hin und wieder Mutter nenne?
Ein Klischee ersetzt das andere
Namenloser!
das gefällt mir
aber kann ich dich dann noch nennen,
noch zu dir rufen?
GO...?

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