Freitag, 7. März 2008

4.Treffen am 07.März 2008

Am Freitag, den 07.03.2008 findet unser 4. Treffen statt. Das Thema der Gruppeneinheit lautet:

Beten, „Ich glaube…“

Wir befassen uns mit „dem Gebet“ und dem Apostolischen Glaubensbekenntnis.

Es gibt unterschiedliche Gebetsformen:
- Meditation
- Gesang
- Tanz
- freies Gebet
- persönliches Gebet
- Gebete in der Gemeinschaft etc.

Wir wählen, wie schon in den vorhergehenden Stunden, die Form der Meditation. Bei leiser Musik hören wir den nachfolgenden Text.

Hier bin ich. Ich habe Zeit.Ich lasse den Raum, in dem ich bin, auf mich wirken.Ich sehe die Einrichtungsgegenstände.Mir wird bewusst, was ich höre:Vogelstimmen, Menschenstimmen, Musik, Motorengeräusche…Meine Gedanken kommen und gehen.Jeden Gedanken lasse ich wieder ziehen. Allmählich werde ich ruhig.Mein Atem kommt und geht. Bei jedem Ausatmen versuche ich loszulassen.Ich lasse los, was mich beschäftigt. Ich lasse los, was mich belastet.Allmählich wird es still in mir. Es entsteht ein Freiraum in dieser Stille.Platz für Gott?!

Wenn ich bete, werde ich still vor die, Gott.Vieles habe ich erlebt in den letzten Stunden und Tagen.Ich habe etwas erarbeitet und ich freue mich darüber.Andere Menschen waren wichtig. Und da ist manches schief gegangen.Andere haben mich in Frage gestellt. Mir selbst kommen Zweifel an mir.All das bringe ich vor dich. So wie ich bin, bin ich vor dir.Ich muss mich nicht verstellen. Ich darf so sein, wie ich bin.Ich merke, wie etwas geschieht vor dir. Es verändert sich etwas vor dir.Wichtige Dinge werden unwichtiger. Anderes gewinnt an Bedeutung.Ich verändere mich. Es geht mir gut vor dir.

Nach einigen Minuten der Ruhe, liest einer von uns das „Impuls-Gebet.

“O Gott,ich wollte schon immer mit dir reden, ich wollte beten, mit eigenen Worten, mit den Worten anderer, beten in Formeln, Gebete aufsagen. Ich wollte etwas leisten vor dir, denn ich habe keine Geduld, so lange zu hören, und du brauchst oft o lange, bist du dich aussprichst in mir, bist du ankommst mit deiner Stimme.Vielleicht ist es, weil ich so weit weg bin und so verstrickt in meinen Alltag. Bis er Platz lässt für dich, braucht es lange, und dazu fehlt mir die Geduld.
O Gott,es fehlt mir die Geduld, mich aufzutun. Doch ab und zu hast du mich überrascht. Ich bin einfach da gewesen und hatte keine Lust zum Reden. Und ich war offen -einfach offen. Ich war einfach nur da, und du warst auch da, und ich tat nichts, gar nichts, ich wartete nur. Da erfuhr ich, wie schön es ist, wenn du da bist.Ich hatte es vorher nicht erfahren, solange ich nicht begriffen hatte, was Beten ist.Beten ist nicht nur, viele Worte zu produzieren und viele Gedanken.Beten ist auch stilles DA SEIN. Und Beten ist das Zulassen, geliebt zu werden.Beten ist hören und spüren, dass du nahe bist, o Gott.

Wir lassen diesen Text wirken. In die Stille fallen drei Schlagwörter.



Beten ist:
- Kontakt suchen
- Verbindung bekommen
- Beziehung aufnehmen
Und was ist beten für mich?

Auf einer Pappe steht der angefangene Satz -“Beten ist für mich wie…“Jeder bekommt fünf kleine Zettel, auf denen er die Satzanfänge ergänzt. Diese legen wir auf das Plakat. Stillschweigend nehmen wir alle zur Kenntnis.





Beten ist:
- bitten
- danken
- hoffen
- suchen
- vertrauen
- glauben
- lieben
- ruhig werden
- Kraft schöpfen
- Geborgenheit und Zuversicht
Beten ist ein unbeschreibliches Erlebnis.

Beten können wir überall, ob stehend, kniend oder sitzend. Es ist egal, ob man dabei die Hände öffnet oder faltet, die Arme ausbreitet oder vor den Körper verschränkt, oder ob man sich bis zur Erde verneigt. Hauptsache, man tut es andächtig und mit Überzeugung.

Wir kennen viele Gebetsarten:
- das Morgengebet
- das Tischgebet
- das Abendgebet
- das Bittgebet
- das Dankgebet etc.

Jeder kennt dazu andere Ausführungen. Oft formulieren wir auch persönliche Gebete. Drei Gebete beten wir aber alle gleich:
- das „Vater unser“
- das „Gegrüßet seist du Maria“
- das „Apostolische Glaubensbekenntnis“

Wir beten diese Grundgebete seit unserer Kindheit mit und können sie inzwischen auswendig. Beim Glaubensbekenntnis geraten wir manchmal ins Stocken und müssen es im Gotteslob nachschlagen – S. 20, Nr. 2, das 5. Gebet. Dort steht es in verkürzter Form. Das Große Glaubensbekenntnis steht auf Seite 377, Nr. 356. Diese ausführliche Form lässt sich nur schwer auswendig lernen.

GLAUBENSBEKENNTNISSE
Ausformulierte Glaubensbekenntnisse versuchen, den Glauben an Jesus in seinen wesentlichen Inhalten in möglichst kurzer oder einprägsamer Form und dabei gleichzeitig möglichst präzise in einer Weise darzustellen, die man sich gut merken und einprägen kann, um sie an andere Menschen weiterzugeben.

BEKANNTE AUSFORMULIERTE GLAUBENSBEKENNTNISSE
Das nizänische Glaubensbekenntnis
Das apostolische Glaubensbekenntnis
Die Glaubensbasis der Evangelischen Allianz
Quelle: www.narjesus.de/bekenntnisse"

Ihre Entstehung wurde notwendig, als Irrlehren und nichtchristliche Weltanschauungen aufkamen und die gerade anerkannte christliche Kirche bedrohte. Diese musste dagegen dringend Abgrenzungen vornehmen und Fehlinterpretationen und Missverständnisse klarstellen. Das versuchte sie unter anderem durch ausformulierte Glaubensbekenntnisse.

Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist das älteste Bekenntnis des Christentums, das sich bis ins Neue Testament zurückverfolgen lässt. Es entstand in seiner endgültigen Form wahrscheinlich im 5. Jhd. N. Chr.

DAS APOSTOLISCHE GLAUBENSBEKENNTNIS
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche (evangelisch: die heilige christliche Kirche) Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wir lesen das Glaubensbekenntnis. Anschließend stellt jeder es als Bild dar und versucht, dieses zu erklären.


Uns allen ist wichtig, zu zeigen, dass Gott der allmächtige Vater ist, der uns liebt, der immer für uns da ist und bei dem wir das ewige Leben finden.

Die Aussagen des Glaubensbekenntnisses haben wir bis heute nicht in Frage gestellt, auch nicht die Empfängnis durch den Hl. Geist oder die Jungfrauengeburt. Das Bekenntnis heißt nicht umsonst Glaubensbekenntnis und nicht Wissensbekenntnis.Lediglich eine Glaubensaussage stört uns,- „Ich glaube an die heilige katholische Kirche“ – Die Institution selbst wie auch ihre weltlichen Vertreter sind nicht immer für uns glaubwürdig.

Als Vergleich lesen wir das

DAS NEUAPOSTOLISCHE GLAUBENSBEKENNTNIS
1. Glaubensartikel:Ich glaube an Gott den Vater, den allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erden.
2. Glaubensartikel:Ich glaube an Jesum Christum, Gottes eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der empfangen ist von dem Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben, begraben, eingegangen in das Reich der Entschlafenen, auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel, sitzend zur rechten Hand Gottes, des allmächtigen Vaters, von dannen er wiederkommen wird.
3. Glaubensartikel:Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige Apostolische Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und ein ewiges Leben.
4. Glaubensartikel:Ich glaube, dass der Herr Jesus seine Kirche durch lebende Apostel regiert bis zu seinem Wiederkommen, dass er seine Apostel gesandt hat und noch sendet mit dem Auftrag, zu lehren, in seinem Namen Sünden zu vergeben und mit Wasser und dem Heiligen Geist zu taufen.
5. Glaubensartikel:Ich glaube, dass sämtliche Ämter in der Kirche Christi nur von Aposteln erwählt und in ihr Amt eingesetzt werden und dass aus dem Apostelamt Christi sämtliche Gaben und Kräfte hervorgehen müssen, auf dass, mit ihnen ausgerüstet, die Gemeinde ein lesbarer Brief Christi werde.
6. Glaubensartikel:Ich glaube, dass die Heilige Taufe mit Wasser ein Bestandteil der Wiedergeburt ist und der Täufling dadurch die Anwartschaft zur Empfangnahme des Heiligen Geistes erlangt. Sie ist ferner der Bund eines guten Gewissens mit Gott.
7. Glaubensartikel:Ich glaube, dass das Heilige Abendmahl zum Gedächtnis an das einmal gebrachte, vollgültige Opfer, an das bittere Leiden und Sterben Christi, vom Herrn selbst eingesetzt ist. Der würdige Genuss des Heiligen Abendmahls verbürgt uns die Lebensgemeinschaft mit Christo Jesu, unserem Herrn. Es wird mit ungesäuertem Brot und Wein gefeiert; beides muss von einem priesterlichen Amt der Kirche gesegnet und gespendet werden.
8. Glaubensartikel:Ich glaube, dass die mit Wasser Getauften durch einen Apostel zur Erlangung der Gotteskindschaft den Heiligen Geist empfangen müssen, wodurch sie als Glieder dem Leibe Christi eingefügt werden.
9. Glaubensartikel:Ich glaube, dass der Herr Jesus so gewiss wiederkommen wird, wie er gen Himmel gefahren ist, und die Toten in Christo sowie die lebenden Brautseelen, die auf sein Kommen hofften und zubereitet wurden, verwandelt und zu sich nimmt, dass er nach der Hochzeit im Himmel mit diesen auf die Erde zurückkommt, sein Friedensreich aufrichtet und sie mit ihm als Könige und Priester regieren. Nach Abschluss des Friedensreiches wird er das Endgericht halten, wo alle Seelen, die nicht an der Ersten Auferstehung teilhatten, ihr Teil empfangen, wie sie gehandelt haben, es sei gut oder böse.
10. Glaubensartikel:Ich glaube, dass ich der weltlichen Obrigkeit zum Gehorsam verpflichtet bin, soweit nicht göttliche Gesetze dem entgegenstehen.
Quelle: Glaubensbekenntnisse: Neuapostolische Kirche International

Uns spricht dieses Ausführung nicht an. Es ist wesentlich ausführlicher als das uns bekannte und auch um einige, nicht immer leicht zu verstehende Punkte, erweitert.

Als großen Kontrast zu beiden, hören wir zum Schluss das frei formulierte Glaubensbekenntnis einer 10. Hauptschulklasse.

Ich glaube an etwas, das ich nie gesehen habe, denn an irgend etwas glaubt jeder. Es hat mit der Erschaffung der Welt zu tun und sich jetzt zurückgezogen. Vielleicht bin ich ihm den Glauben schuldig, weil es sich auch um mich sorgt. Am Ende werden wir für unser Tun "die Rechnung präsentiert bekommen". Ich denke oder glaube auch an Jesus, der für Frieden eintrat, dabei auf Gewalt verzichtete und gekreuzigt wurde. Das war zwar gut gemeint, konnte aber gegen das Elend der Welt nichts ausrichten, denn daran sind die Menschen selber schuld. Ich glaube nicht an die Kirche mit ihren manchmal scheinheiligen Gottesdienstbesuchern und ihren teilweise veralteten Regelungen. Ich glaube nicht an die Kirche, die nur was für alte Leute ist. Sie hat mir als modernem Menschen fast nichts mehr zu bieten. Wir haben gelernt, was Glauben bedeutet, aber entscheiden selbst, ob wir glauben wollen. Wenn wir es wollen, ist es egal, was andere über uns sagen. Amen?!

Quelle: Helmut Zenz SDB – GLAUBENSBEKENNTNISSE

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