Frühschicht am 1.März 2008 8:00 Uhr
Die Frühschicht wurde von einigen Firmanden vorbereitet. Sie findet in der Kirche statt und endet mit einem guten Frühstück im Pfarrheim. Der Wortgottesdienst ist gut besucht. Mehr als die Hälfte aller Firmanden machten sich frühzeitig auf den Weg zum Gotteshaus und – werden nicht enttäuscht-!
Das Thema lautet – Wüste -
Vor dem Altar ist aus Sand eine Wüstenlandschaft gestaltet, eingerahmt von brennenden Kerzen. Im Vordergrund liegt in einer Schüssel die „Rose von Jericho“.
Nachdem Pastor Kramer alle begrüßt hat, beginnt die „Traumreise“ in die Wüste. Zurück von diesem ergreifenden Ausflug, starten wir mit der Aktion. Jeder schreibt nun mit einem Kleber ein Wort s
einer eigenen Wüste auf ein Blatt Papier, drückt es in die Wüstenlandschaft und legt es an den Rand. Leise Gitarrenmusik und beeindruckende Wüstenbilder untermalen das Geschehen. Wir sind alle sehr ruhig und nachdenklich.
So gestimmt, verfolgen wir auch den restlichen Teil der Frühschicht.
Nachfolgend sind die Texte und Lieder aufgeführt.
Lied: Suchen und fragen Nr. 244 1+3
Kreuzzeichen: Wir haben uns heute m
orgen hier in der Kirche getroffen
Priester um diesen Tag mit Gotteskraft und Hilfe zu beginnen.
Fangen wir deshalb mit dem Kreuzzeichen, dem
Erkennungszeichen der Christen an. Im Namen des
Vaters...
Traumreise:
Heute morgen machen wir miteinander eine Traumreise,
eine Reise in die Wüste.
Wir schließen die Augen
und versuchen ganz still zu werden.
In uns ist Wüstenstille.
Die Wüste ist weit und groß.
Es ist einsam.
Überall liegt nur Sand:
Spürt ihr den Sand, wie er um euch herum ist.
Oft treibt der Wind den Sand hoch, vor sich her,
häuft ihn zu Hügeln auf.
Wie die Wellen im Meer, so ist der Sand.
Wer sinken im Sand ein,
nur ein beschwerliches Gehen ist möglich.
Der Wind treibt einem die Sandkörner ins Gesicht.
Man muss die Augen zusammenkneifen.
Selbst zwischen den Zähnen knirscht schon der Sand.
Spürt ihr das....?
Der Wind heult und zerrt an der Kopfbedeckung.
Der Himmel über uns ist wolkenlos
und die Sonne brennt vom Himmel.
Es ist sehr heiß.
Die Haut scheint zu brennen.
Brühende, lähmende Hitze, Trockenheit.
Durst macht sich bemerkbar.
Spröde, trockene Lippen.
Jetzt ein Schluck Wasser, das wäre gut.
Wie in Luftspiegelungen sehen wir Bilder aus unserem
Leben,
wichtige Ereignisse in unserem Leben,
die uns wie „Wüstenerfahrungen“ vorkommen.
Was ist „Wüste“ in meinem Leben - was / wo ist meine
Wüste?
Einsamkeit?
Große, scheinbar unüberwindbare Probleme?
Streit in der Familie?
Langeweile, Eintönigkeit?
Erfolglosigkeit- schlechte Noten in der Schule?
Krankheit?
Zerbrochene Freundschaften?
So langsam kommen wir nun zurück in diesen Raum und
schauen uns die hier gestaltete Wüste an.
Aktion:
Lied: Durch das Dunkel hindurch Nr. 54 1-3
oder Einer hat uns angesteckt... Nr.60 1+5
Evangelium: Lk 4, 1-8
Die Wüste - ein Ort, an dem es schwer ist zu überleben.
die Wüste - ein Ort, an dem alles nach Wasser verlangt,
um zu überleben.
Hören wir nun von Jesus. Wie er in der Wüste auf die
Probe gestellt wurde.
Im Lukas Evangelium heißt es:
Vom Heiligen Geist erfüllt, ging Jesus vom Jordan weg.
Vierzig Tage lang wurde er vom Geist in der Wüste
umhergetrieben und vom Teufel auf die Probe gestellt.
Die ganze Zeit hindurch aß er nichts, so dass er
schließlich hungrig war. Da sagte der Teufel zu ihm:
„Wenn du Gottes Sohn bist , dann befiehl diesem Stein
hier, dass er zu Brot wird!“ Jesus antwortete:
„In den Heiligen Schriften steht: `Der Mensch lebt nicht
nur vom Brot!`“. Darauf führte ihn der Teufel hinauf und
zeigte ihm auf einen Blick alle Reiche der Welt und
sagte: „Ich will dir die Macht über alle diese Reiche in
ihrer Größe und Pracht geben. Sie ist mir übertragen
worden, und ich kann sie weitergeben, an wen ich will.
Alles soll dir gehören, wenn du dich vor mir niederwirfst
und mich anbetest.“
Aber Jesus sagte: „In den Heiligen Schriften heißt es:
`Vor dem Herrn, deinem Gott, wirf dich nieder, ihn sollst
du anbeten und niemand sonst!`“
Lied: Eines Tages kam einer... Nr. 61 1+2+6
Fürbitten: Die Wüste ist ein Gleichnis für unser Leben.
Für jeden gibt es eine andere Wüste.
Wir suchen uns unsere Wüste nicht aus.
Manchmal ist die Wüste um uns herum, wenn wir ausgeschlossen sind. Manchmal ist sie in uns, wenn wir nicht zur Ruhe kommen. Wir wollen nun unsere Wüstensituationen vor Gott bringen, damit er uns hilft im Leben.
Herr, hilf den Einsamen aus ihrer Wüste heraus.
Hilf den Kranken aus der Wüste der Schmerzen zu kommen.
Hilf denen, die zu viel haben, sich dazu durchzuringen, in der Wüste rettende und notwendige Oasen zu schaffen.
Herr, lass die einsamen Seelen wieder frei.
Denn in der Wüste werden sie nur noch einsamer und ziehen sich nach und nach immer mehr zurück. Gib ihnen eine Chance, auch wie wir Liebe zu empfinden und sich geborgen zu fühlen.
Guter Gott, in der Welt gibt es sehr viel Streit und Krieg. Darum bitten wir dich, hilf uns die Streitigkeiten und Kriege zu schlichten und Frieden zu schaffen.
Jeder hat seine eigene Wüste und jeder hat eigene Schwächen und Probleme. Hilf den Menschen, die damit nicht klar kommen, diese zu überwinden und sich dem Leben zu stellen. Hilf ihnen, in ihrer Wüste eine Oase zu finden und schenke ihnen Hoffnung und Kraft.
Fassen wir nun alle unsere Bitten in dem Gebet zusammen, das Jesus uns gelehrt hat. Vater unser...
Text: Wenn ich hungrig bin, esse ich.
Wenn es still ist, schaffe ich Lärm.
Wenn es laut wird, fliehe ich.
Ich schwimme mit, mit allen.
Ich habe alles,
und doch nichts.
Wer bin ich, wenn ich doch so bin wie alle?
Habe ich denn mich?
Die Liebe zu mir?
Möchte ich das, was ich tagein, tagaus tue, wirklich tun?
Oder mache ich es, weil es alle machen?
Wäre es nicht das,
was mich ausmacht,
ich selbst zu sein,
so zu leben, wie ich es will,
das zu tun, worauf ich Lust habe
und nicht das, worauf alle Lust haben?
Was also, wenn keiner da ist, der mir den Weg weist?
Keiner, der mir zeigt, was ich tun soll.
Wenn ich alleine bin?
Was soll ich dann tun?
In der Fastenzeit -
40 Tage nur gegen den Strom schwimmen?
Ich fange an nachzudenken -
über mein Leben,
über alles was ich tue.
Vielleicht finde ich mich,
mich selber in der Wüste,
nicht das Bild,
die Maske, die ich aufsetze tagein, tagaus.
Nein, mein eigenes „Ich“.
In der Wüste gibt es nicht nur Sand, sondern wir finden auch, wenn wir
uns dort auskennen, Oasen. Wir können also auch gestärkt aus einer
Wüstenerfahrung herausgehen. Hören wir nun eine Geschichte, die uns
auch schon einen kleinen Hinweis auf das Thema der nächsten
Frühschicht geben will, wozu wir alle ganz herzlich einladen.
Erzählung: Durch eine Oase ging einmal ein finsterer Mann. Er war so böse, dass er nichts Gesundes und Schönes sehen konnte, ohne es zu zerstören.
Am Rande der Oase stand eine junge Palme im besten Wachstum. Die gefiel dem Mann gar nicht. Da nahm er einen schweren Stein und legte ihn der jungen Palme in die Krone. Mit einem bösen Lachen ging der Mann weg.
Die junge Palme schüttelte sich und versuchte, den Stein abzuwerfen. Vergebens. Zu fest saß der Stein. Da krallte sich der junge Baum tiefer in den Boden und stemmte sich gegen die steinerne Last. Er senkte seine Wurzeln so tief, dass sie die verborgenen Wasseradern der Oase erreichten und stemmte den Stein so hoch, dass die Krone über jeden Schatten hinausreichte.
Wasser in der Tiefe und Sonne aus der Höhe machten eine mächtige Palme aus dem jungen Baum.
Nach Jahren kam der böse Mann wieder, um sich an dem Krüppelbaum zu erfreuen, den er zerstört glaubte. Er fand ihn nicht.
Da senkte die mächtigste Palme ihre Krone und zeigte den Stein und sagte: „Ich muss dir danken, deine Last hat mich stark gemacht.“ (Quelle unbekannt)
Segen: Herr, unser Gott, unser Leben gleicht oft einer Wüste.
Wir leben alle in verschiedenen Wüsten.
Oft müssen wir uns eingestehen, dass wir viele Wüsten selbst angerichtet haben.
In uns gibt es Grenzen, Ängste, Zwänge und Schuld. Der Sand im Getriebe und die Steine am Weg des Lebens hindern uns oft, uns nach dir zu orientieren
Segne uns und alle Menschen, die uns wichtig sind und lass es ein schöner Tag werden. Amen.
Im Namen des Vaters und des Sohnes...
Lied: Manchmal feiern wir mitten am Tag...Nr. 374 1,3,4
Am Ende der Frühschicht können wir mit Erstaunen beobachten,
wie sich die vertrocknete Rose von Jericho zu erholen beginnt und
aufgeht.
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